Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Im letzten Jahr gab es große Aufregung um metallene Absperrgitter, die die Lanninger Bar auf dem öffentlichen Fuß- und Radweg am Spreeufer errichten ließ. Dieser Uferweg wurde bei der Bebauung des Geländes der Kampffmeyer Mühle mit Focus Teleport und des Bolle-Geländes mit dem Spreebogen-Neubau extra freigehalten, um die Ufer der Spree für die Bevölkerung zurückzugewinnen. Auseinandersetzungen über diese Gitter zwischen dem Pächter, der Tische entlang der Spree - ausgerechnet an der schmalsten Stelle des Spreeuferweg - aufgestellt hat und Moabiter Spaziergängern, die sich mit Kinderwagen oder Fahrrad durch die Barrieren winden mussten, wurden lautstark geführt. Leztztendlich sorgte das Bezirksamt dafür, dass diese Barrieren wieder abgebaut werden mussten. Außerdem wurde dem Pächter klargemacht, dass er die Rettungsstelle für die Feuerwehr nicht möblieren darf.
Anscheinend ist das Gedächtnis kurz. Oder hat die erwähnte Rechtsprüfung das Gegenteil ergeben? Das würden die Moabiter und eifrigen Kommentatoren des vergangenen Jahres doch gerne wissen. Im Sommer 2009 sehen die Barrieren zwar wesentlich freundlicher aus, doch erfüllen die Blumenkübel mit Bambuspflanzen genau dieselbe Funktion. Auch ein "Radfahrer absteigen" - Schild wurde wieder aufgestellt. Nicht nur Radfahrer werden so behindert, auch Fußgängergruppen besonders, wenn sie mit Kinderwagen unterwegs sind, müssen sich schlängeln. Und: die Feuerwehrfläche ist vollgestellt mit Tischen und Stühlen. Vielleicht helfen in diesem Jahr Briefe an den Bezirksbürgermeister und den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung genauso gut wie 2008, die mailadressen: christian.hanke@ba-mitte.verwalt-berlin.de und ephraim.gothe@ba-mitte.verwalt-berlin.de
Wenn selbst im Streit zwischen der Schlösser-Stiftung und Berliner Radfahrern für den Schloßpark Charlottenburg ein Kompromiss gefunden wurde, sollte es doch hier möglich sein, einen öffentlichen Rad- und Fußweg nicht zu privatisieren, zumal der Platz jetzt deshalb fehlt, weil die Terrasse mit der Bar zugebaut wurde.
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.