Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Im Umkreis von etwa 500 Metern rund um die James-Krüss-Grundschule in der Siemensstraße, rund um die Carl-Bolle-Grundschule in der Waldenserstraße und rund um die Gotzkowsky-Grundschule in der Levetzowstraße können aufmerksame Fußgänger merkwürdige blaue Schuhe entdecken oder andere blaue Markierungen.
Früher haben Kinder Hüpfspiele einfach selbst mit Kreide auf die Gehwege gemalt und überall dort gespielt, wo es Platz gab. Nach dem Umbau der Städte im Sinne der autogerechten Stadt in den 1960er Jahren ist Funktionstrennung nicht mehr wegzudenken: nach dem Motto "für Kinder sind die Spielplätze da!" wird heutzutage das Spielen auf der Straße nicht gerade gefördert, da hilft auch Verkehrsberuhigung mit blauen Spielstraßenschildern wenig. Denn welcher Autofahrer nimmt die Botschaft des Schildes für ein gleichberechtigtes Miteinander von spielenden Kindern und Schrittgescchwindigkeit wirklich ernst?
BERLINbewegt führt das Projekt "BLAUE SCHUHE - zu Fuß zur Schule und im Kiez unterwegs" an den genannten drei Grundschulen noch bis Ende 2010 durch. Es ist gefördert ausch dem Programm Soziale Stadt mit Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Berlin im Rahmen des Quartiersmanagements Moabit West. Seit Beginn des Schuljahres im Herbst 2009 haben Schülerinnen und Schüler aller 4. Klassen der beteiligten drei Grundschulen ihre Schulwege erkundet. Dafür hat BERLINbewegt spezielle Unterrichtsmaterialien erarbeitet. Im Fach Sachkunde haben die Kinder gelernt mit Karten umzugehen, haben ihre Wohnorte festgehalten und eine Woche lang dokumentiert, wie und mit wem sie zur Schule gekommen sind. Sie haben Verkehrszählungen gemacht und im Deutschunterricht Wegbeschreibungen verfasst. In Mathe wurden Wege vermessen und Entfernungen gemessen. Aus der Analyse und Diskussion der täglichen Schulwege wurden gemeinsam mit den Kindern Treffpunkte herausgefunden, an denen sich ab dem Sommer ältere Schüler_innen (4. Klasse) mit den Jüngeren aus der Eingangsstufe treffen können, um sie von dort sicher zur Schule zu begleiten. Die Treffpunkte wurden in den Gesamtkonferenzen der Schulen vorgestellt und diskutiert.
Zuvor müssen die 4. und 5. Klässler noch eine Ausbildung zu "Schulwegpaten" machen, nach einem Modell, das die Verkehrssicherheitsbauftragten der Berliner Polizei entwickelt haben. Die Schüler_innen werden lernen Gefahrenstellen zu erkennen, Überwege und Ampeln zu benutzen, um die Jüngeren im "Schulbus zu Fuß" sicher zur Schule zu führen. Die Treffpunkte sollen dann als Haltestellen dienen, an denen Eltern ihre Kinder verabschieden anstatt sie bis zum Schultor zu bringen. Denn zu Fuß gehen ist gesünder, fördert die Selbstständigkeit und ist sogar sicherer als das "schnell mal mit dem Auto bringen". Dies ist aber noch Zukunftsmusik. Die Ausbildung durch die Polizei startet in den nächsten Wochen.
Die blauen Gehwegmarkierungen aber sind schon Ende April mit Hilfe der Kinder fertiggestellt worden. Sie haben im Unterricht nicht nur die Schulwege erkundet und Treffpunkte festgelegt, sondern auch einfache Schullogos für die Treffpunkte entwickelt und Hüpfspiele für die Bewegungsmarkiezrungen ausprobiert. Dabei wurden auch die 1. und 2. Klässler einbezogen. Die Kinder haben festgelegt, wo die blauen Markierungen am besten hinkommen sollen. Auch das wurde in den Gesamtkonferenzen vorgestellt und diskutiert. In einem zweiten Beteiligungs-Schritt haben die Kinder im März vorbereitete Schablonen für die von ihnen gestalteten Bewegungsspiele und Wegemarkierungen ausgeschnitten. Auch bei den Markierungsarbeiten waren sie beteiligt. Sie fegten die Gehwege, sperrten die Bereiche mit rot-weißem Absperrband und befestigten die Schablonen. Ein Maler hat die blaue Straßenmarkierungsfarbe aufgetragen.
Die Treffpunkte für die James-Krüss-Grundschule sind: Siemens-/Waldstraße - Bremer/Wiclefstraße - Birken-/Wilhelmshavener Straße Die Treffpunkte für die Carl-Bolle-Grunschule sind: Turm-/Beusselstraße - Oldenburger/Waldenserstraße - Wicklef-/Beusselstraße Die Treffpunkte für die Gotzkowsky-Grundschule sind: Zwingli/Beusselstraße - Zwingli/Gotzkowskystraße - Alt-Moabit/Jagowstraße
Kontakt: Birgit Funke, BERLINbewegt e.V., Tel.: 789 58 550, Mail: funke@berlinbewegt.de Hier gibt es eine Sammlung von Spielen für die Markierungen der Blauen Schuhe.
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.