Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Das »Café am Park« baut eine öffentliche, kostenlose Toilette – auch für Parkgäste
Jahre hat das bürokratische Verfahren gedauert, doch Avni Dogan, der Wirt des »Café am Park« blieb freundlich und geduldig. Nun ist es endlich soweit: In diesem Frühjahr und Sommer bleibt das kleine Gartenlokal an der Stromstraße geschlossen, weil umgebaut wird. Die wichtigste Maßnahme: Dogan baut eine barrierefreie Toilette, die auch allen Parkbesuchern kostenlos zur Verfügung stehen wird. Die Betriebskosten, die Reinigung und Kontrolle übernimmt er selbst – ebenso wie den größten Teil der Baukosten (der Zuschuss aus dem Förderprogramm »Aktive Zentren« ist beträgt gerade mal ca. fünf Prozent). Im Gegenzug darf er seine Café-Terrasse ein wenig für seine Gäste ausbauen, damit die auch den Blick in den neu gestalteten Park genießen können.
Der Vertrag zwischen dem Bezirk und dem Wirt ist eine mögliche Lösung für ein häufiges und oft beklagtes Problem: Es fehlt an öffentlichen Toiletten im öffentlichen Raum. Und dieses Problem wird buchstäblich noch dringlicher, da der Vertrag des Landes Berlin mit der Firma Wall ausläuft und neu ausgeschrieben wird. Bislang hatte Wall öffentliche, allerdings kostenpflichtige Toiletten aufgestellt und durfte im Gegenzug städtische Werbeflächen nutzen. Insbesondere ältere Menschen oder Familien mit kleineren Kindern wünschen sich mehr öffentliche Toiletten – gerade wenn man in Parks spazieren geht oder Spielplätze besucht, ist man oft darauf angewiesen. Den Mangel an öffentlichen Klos kann man dann gerade in Parks förmlich riechen, denn nicht wenige (und nicht nur Obdachlose oder die Trinkerszene) schlagen sich dann einfach in die Büsche. Dieses Problem war auch im Kleinen Tiergarten massiv. Spürbare Abhilfe schuf ein eigens aufgestelltes Pissoir am Container für die Szenegruppen im mittleren Teil des Kleinen Tiergartens. Von der neuen, öffentlich zugänglichen Toilette am Café im Park erhoffen sich die Sanierungsbeteiligten eine zusätzliche Entlastung für die Senkgärten und den gesamten östlichen Kleinen Tiergarten. Ein weiterer positiver Effekt ist von der Terrassenerweiterung des »Café am Park« zu erwarten: Denn mit der größeren Öffnung zum Park hin gibt es auch mehr soziale Kontrolle – worauf auch Avni Dogan großen Wert legt, den Müll und Drogenabfälle in seinem Umfeld sehr stören.
Text: Ulrike Steglich, Foto: Christoph Eckelt, bildmitte
Nachtrag: Mittlerweile schreitet der Um- und Anbau sichtbar voran. Die ecke turmstraße, nr. 5 aug/sept 2017 meldet: "Es geht sichtlich voran mit dem Umbau des »Café am Park« an der Stromstraße: Am Nachmittag des 18. August wird Richtfest gefeiert. Derzeit werden das Gebäude saniert und die Terrasse zum Park erweitert, vor allem aber: Es entsteht eine öffentliche Toilette für alle Parknutzer – auch für alle, die nicht Gäste des Cafés sind. Die Toilette wird behindertengerecht und kostenlos nutzbar sein. Noch in diesem Jahr wird eröffnet. Fünf Jahre lang wurde auf dieses Ziel hingearbeitet. Im November 2016 konnte der Betreiber des Cafés, Avni Dogan, endlich den Förder und Kooperationsvertrag mit dem Bezirksamt unterzeichnen. Umbau, Betriebskosten und die Pflege des WCs übernimmt der CaféBetreiber. Dafür darf er nun seine Terrasse um einige Quadratmeter erweitern. Hintergrund ist der Wunsch des Bezirks, mehr öffentliche, kostenlose Toiletten für den neu gestalteten Kleinen Tiergarten zur Verfügung zu stellen, um das wilde Urinieren einzudämmen. Zudem sind auf den neuen Spielplätzen und Grünflächen etliche Eltern mit kleineren Kindern unterwegs – und die brauchen auch öfter mal eine Toilette. " (Das pdf ist bestimmt hier zu finden)
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Es wird in Zukunft nicht mehr "Am Park" heißen, sondern "Restaurant Alverdes", wie auf dem Bauschild zu lesen ist.
Nachträge nach der Eröffnung: Restaurantkritik bei Vilmoskörte vom 20. Juli 2018
Restaurantkritik im Tagesspiegel vom 19. November 2018
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
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