Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Der Bau mit der auffälligen lang gestrecken Aluminiumfassade, Turmstraße 22, am Standort des ehemaligen Krankenhaus Moabit, jetzt Gesundheits- und Sozialzentrum Moabit (GSZM), wird zur Zeit abgerissen bzw. entkernt, nachdem es kurz zuvor noch als Notunterkunft für Asylbewerber genutzt wurde. Dieses Gebäude ist 1977 als Gesundheitsamt Tiergarten nach Plänen von Günter Köhn errichtet worden.
Die Wiederherstellung des Krankenhaus Moabit hatte sich nach dem zweiten Weltkrieg sehr lange hingezogen, sie war erst 1982 mit dem Bau des Bettenhochhauses abgeschlossen. Noch bis 1974 stand an der Turmstraße die stehengebliebene Hälfte des früheren prachtvollen Verwaltungsbaus von Ludwig Hoffmann (erbaut 1906), bis 3 Jahre später das damals moderne Gesundheitsamt dort errichtet wurde. Die prächtige Fassadenkartusche mit Äskulapstab blieb erhalten und stand unter dem den Gehweg überragenden Obergeschoss. Sie soll nach dem Umbau an einer geeigneten Stelle wieder aufgestellt werden, ebenso wie die Gedenktafel für Ernst Boris Chain aus dem Inneren des Gebäudes.
Heute sind viele Bauten der 1960er und 70er Jahre energetisch problematisch geworden, so auch dieses Gebäude mit seinen breiten Gängen und vielen Fenstern zu den innen liegenden Höfen, die Büros und Wartebereiche auf angenehme Weise mit Tageslicht versorgten. Der an die Post angrenzende, besonders uneffektive eingeschossige Gebäudeteil über einem Luftgeschoss ist bereits komplett abgerissen. Auch auf der anderen Gebäudeseite an der Haupteinfahrt wird ein Teil des Gebäudes entfernt, um das dahinterliegende unter Denkmalschutz stehende ehemalige "Wohnheim für Pflegerinnen" von Ludwig Hoffmann (erbaut 1902-04), das schon aus der zweiten Bauphase des Krankenhauses stammt, besser ins Blickfeld zu rücken.
Wie Katja Cwejn, Pressesprecherin der BIM - Berliner Immobilienmanagement GmbH mitteilte, wird "die Turmstraße 22 derzeit für die Unterbringung der Hauptabteilung 9 der Staatsanwaltschaft hergerichtet. Bis Sommer 2014 entsteht ein modernes Büro- und Verwaltungsgebäude, das weder in seiner äußeren Erscheinung noch in der inneren Struktur an den aus den 70-er Jahren stammenden Baukörper erinnert. Nach Beendigung der Baumaßnahme wird das Gebäude Arbeitsplätze für 243 Mitarbeiter bieten."
Die Baustruktur wird also völlig verändert und verdichtet. Außen wie Innen wird das Gebäude nicht mehr wieder zu erkennen sein. Obwohl nach Abriss und Umbau statt vorher 7.000 m2 nur noch 6.800 m2 Bruttogeschossfläche zur Verfügung stehen werden, wird es mehr nutzbare Fläche geben, da die großen Flure und Wartebereiche entfallen. Die Fläche neben der Post wird ein Parkplatz, der den Blick auf die dahinter liegenden Gebäude freilassen soll. Mancher wird sich fragen, warum nicht komplett abgerissen und neu gebaut wird. Ein Neubau wäre für die BIM teurer geworden, zumal der bestehende Keller für die Staatanwaltschaft gut zu nutzen ist. Hier eine Ansicht des Gebäudes nach dem Umbau, die allerdings mit Vorsicht zu betrachten ist, denn die Farbe der Fassade steht noch nicht endgültig fest.
Die Bauarbeiten werden - wie viele andere in Moabit auch - mit wunderbaren Baustellenfotos von "Backstein" im Deutschen Architekturforum dokumentiert: April 13, Mai 13, Aug. 13, Okt. 13, Feb. 14, Juli 14 und zum Abschluss Februar 2015: "Ein anspruchsloser Zweckbau, wo man sichtbar an allen Ecken und Enden gespart hat."
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.