Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Mehr als ein Dönerladen – Das Bogaziçi in der Turmstraße 47a
Auf den ersten Blick wirkt das Bogaziçi gegenüber der Volkshochschule wie einer der unzähligen Fastfood-Dönerläden, die außer einer schnellen Mahlzeit in Sandwichform nicht viel zu bieten haben. Doch weit gefehlt! Auch wenn erst vor rund einem Jahr das Interieur erneuert wurde und seitdem weniger Imbiss-Charme die Lokalität prägt, ist das Restaurant schon seit seiner Eröffnung vor 30 Jahren mehr als ein Dönerladen. Denn zu den Räumlichkeiten, die 1982 von einem Curry-Wurst-Laden übernommen wurden, gehört ein riesiger Keller, in dem von Köfte über Lahmacun und Pita bis hin zu Suppen alles selbst gefertigt wird. Für jede Art von Speisen existiert ein extra Bereich mit eigenem Koch bzw. Bäcker. So stellt man auch den hauseigenen Dönerspieß hier her, „ganz ohne Mehl, Zwiebeln usw., so dass er vor allem nach gutem Fleisch und dadurch sehr original und natürlich schmeckt“, wie Kadir stolz berichtet.
Er ist einer von etwa 14 Angestellten des Ladeninhabers Ali Karaterzi, der einst selbst hier beschäftigt war, bevor er in den 90er Jahren das Geschäft übernahm. Die große Zahl an Mitarbeitern ist dringend notwendig, da das Restaurant 24 Stunden geöffnet hat und zu Stoßzeiten, besonders im Winter, aus allen Nähten platzt. Dies ist gerade zu Ramadan der Fall, wenn sich lange Schlangen durch den ganzen Laden bilden, die vor allem für das heiß begehrte und DLG-prämierte Baklava der Eigenmarke Antep anstehen.
Benannt ist das Bogaziçi, das wörtlich übersetzt Bosporus heißt, nach der ersten Bosporus-Brücke (Bogaziçi Köprüsü), welche Asien mit Europa verbindet und in Form eines leuchtenden Bildes auch im Moabiter Bogaziçi gegenüber der Theke hängt. Die Brücke zwischen Moabit und der Türkei schlagen viele türkischstämmige Berliner, die sich kiloweise Dönerfleisch von Yasar und seinen Kollegen schneiden lassen, um es mit in die Heimat ihrer Vorfahren zu nehmen. Viele Stammkunden kommen extra aus Wedding, Spandau oder dem Märkischen Viertel in die Turmstraße, um sich am „Bosporus von Moabit“ bewirten zu lassen. Selbst ein Pärchen aus Westdeutschland, das regelmäßig in Berlin ist, um hier Old-Timer zu fahren, genießt bei jedem Besuch das gute Essen.
Um dem Platzproblem Herr zu werden, soll das Bogaziçi demnächst erweitert werden. Eine Idee hierfür sind eigene Grillhähnchen, die dann möglicherweise im Laden nebenan (Ecke Emdener Straße) verkauft werden.
Bis dahin muss man sich mit den diversen Grilltellern „begnügen“, die zwischen 8,50 und 13,50 Euro kosten. Sehr lecker und sättigend sind zum Beispiel der Saç Kebab- sowie der Iskender Kebab-Teller. „Kleine Köstlichkeiten“ und verschiedene Salate sind für 2 bis 6 Euro zu haben. Sehr empfehlenswert sind außerdem die verschiedenen Suppen, die für rund 3 Euro samt Salat und Brot serviert werden. Zu jedem Essen gibt es außerdem den typischen starken Schwarztee aus kleinen Teegläsern.
Für viele Menschen in Moabit wird es bald mühsam, wenn sie krank sind. Die Apotheke in der Rathenower Straße macht zu – obwohl es ihr wirtschaftlich gut geht. Was ist da los?
Es ist nicht alles Trash, was billig wirkt. Der Pamuk-Shop hat den Beusselkiez erst lebenswert gemacht. Mittlerweile ist er fort. Unser Autor will die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen.
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.