Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Nachdem Susanne Torka schon über das Outing des Neonazis Arnulf Winfried Priem geschrieben hat, sollte noch darauf hingewiesen werden, dass dies nicht der einzige Rechtsextremist in Moabit ist. Nur wenige Häuser weiter gibt es einen weiteren Neonazi, so wie auch in der Rathenower und der Erasmusstraße, in Alt-Moabit und der Rathenower Straße. Es ist anzunehmen, dass der eine oder andere von ihnen für die gemalten Naziparolen verantwortlich ist, die immer wieder mal auftauchen, wie z.B. am Stephanplatz. Einer der bekanntesten Neonazis war Mike Penkert, dessen Wohnung in der Wilsnacker Straße Treffpunkt des harten Kerns gewesen ist. Aktionen gegen die Dorotheenstädtische Buchhandlung und das damalige Café Scheselong gingen von dort aus. Penkert war Kopf der "Kameradschaft Beusselkiez" und Betreiber der offen neofaschistischen Sendung "Radio Germania" im Offenen Kanal Berlin ("Heil euch, Kameraden, das Reich unserer Ahnen wird auferstehn"). Moabit ist keine Insel der Glücksseligen, das haben wir auch am 3. Dezember 2010 gesehen. Damals demonstrierten 25 bis 30 Faschisten mit Fackeln durch die Wilhelmshavener Straße, sangen Lieder der Hitler-Jugend und brüllten rassistische Parolen. Im Herbst und Winter 2011 wurden die Listen der deportierten Moabiter Juden in der Turmstraße mehrmals mit Farbe und Hundekot beschmutzt. Auf die kleine Infotafel in der Quitzowstraße, die ebenfalls an die Deportationen erinnert, wurde die Parole "Juden Raus" geschmiert. Die Ewiggestrigen sind also auch heute noch aktiv, auch in Moabit. Und auch wenn sie das Straßenbild nicht bestimmen ist es wichtig, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.