Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Fitness ist modern und gesund und so entstehen auch in Moabit entsprechende Studios. Manche sind für alle offen, andere nur für Frauen - und eines offenbar nur für Deutsche. Das ist jedenfalls die Erkenntnis des 50-jährigen Taxifahrers K.S., der schon vor einigen Jahrzehnten aus dem Iran nach Deutschland flüchtete und hier in Moabit eine neue Heimat gefunden hat. Er wollte etwas für seine Gesundheit tun und meldete sich bei einem der schicken Fitnessstudios an. Als er jedoch das Anmeldeformular abgab, las der Mitarbeiter seinen Namen und sagte, dass sie ihn leider nicht annehmen könnten. S. verlangte den Chef zu sprechen, aber auch der lehnte ihn ab. Daraufhin rief Herr S. die Polizei, da er diese Diskriminierung nicht akzeptieren wollte. Die Beamten nahmen zwar den Sachverhalt auf, sagten aber, dass der Betreiber des Studios selber entscheiden könnte, wen er als Kunde akzeptiert. Herr S. ist ein ganz normaler Bürger, weder macht er den Eindruck, einer Gang anzugehören, noch gibt er sonst Anlass, dass er Ärger machen könnte. Man sollte meinen, dass Migranten und Flüchtlingen in einem Stadtteil wie Moabit nicht unbedingt mit Ausgrenzung konfrontiert werden. Offenbar sehen das aber einige anders. Herr S. trainiert jetzt bei einem anderen Fitness-Studio im Gewerbepark Alt-Moabit, wo man ihn auch ohne Ariernachweis gerne angenommen hat.
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.