Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Am 20. Januar beim Stadtteilplenum Moabit West berichteten Shiva Saber-Fattahy und Jutta Schauer-Oldenburg über die finanzielle Situation des Kiezmütter-Projekts in Moabit. Eine Woche vorher hatten die Kiezmütter vor dem Rathaus demonstriert und harrten dort etwa eine Stunde aus, bis während der Sitzung des Bezirksamts eine Pause vorgesehen war. Dafür kamen dann aber auch gleich alle Stadträte des Bezirks Mitte herunter und nicht nur Bürgermeister Hanke, der zuvor in Sprechchören von den in die Hände klatschenden Frauen dazu aufgefordert worden war. "Bürgermeister runter!", riefen sie oder alternativ auch "Raufgehen!"
Das mehrfach ausgezeichnete Integrationsprojekt läuft seit 2006 mit wechselnden Finanzierungen, zu Beginn als MüfüMü (Mütter für Mütter). Auch beim Neuköllner Stadtteilmütter Projekt, das im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiern konnte, verlieren viele der ausgebildeten Stadtteilmütter ihren Job, obwohl sie dringend gebraucht werden. Die Bezirke können sich eine Regelfinanzierung nicht leisten, ob der Senat das Projekt in Zukunft übernimmt, wie der Regierende Bürgermeister Michael Müller angedeutet hat, ist ein Hoffnungsschimmer aber bisher noch unsicher.
Die Diakoniegemeinschaft Bethania, als Träger der Moabiter Kiezmütter, hat erst am 19. Dezember erfahren, dass das Projekt ab Januar nicht mehr finanziert ist. Obwohl die Integrationsbeauftragte des Senats die Gelder versprochen hatte, passte das Konzept der Kiezmütter jetzt plötzlich nicht zu den Kriterien des Topfes, aus dem es bezahlt werden sollte. Vielleicht kommen ab Juli Gelder aus dem sogenannten Netzwerkfonds, vielleicht. "Wir bemühen uns um eine Finanzierung", mehr konnte Bürgermeister Hanke letzte Woche nicht versprechen.
Der Quartiersrat Moabit West und das Stadtteilplenum haben ein Schreiben an die Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, sowie an die Fraktionen in BVV und Abgeordnetenhaus gerichtet. Für die BVV am kommenden Donnerstag ist eine Aktuelle Stunde zu den Kiezmüttern anberaumt, in der sowohl die Bürgeranfrage von Jutta Schauer-Oldenburg als auch Anträge der Grünen- und Linken-Fraktion beraten werden. Außerdem wurde diese Große Anfrage gestellt. Vielleicht ein guter Anlass mal um 17:30 Uhr in die Karl-Marx-Allee 31 zu fahren und die Kiezmütter zu unterstützen!
Nachtrag: Übergangsfinanzierung bis Juni ist gesichert (Berliner Woche und Kommentar Nr. 2)
Das Projekt ist jetzt durch den Netzwerkfonds der Senatsverwaltung mit 240.000 Euro für 2015 und 2016 finanziert (Berliner Abendblatt).
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.