Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Am 1. Juli feierte Julias Pflegeteam mit einem Tag der offenen Tür den 5. Geburtstag im Stephankiez. Vor dem Büro der Pflegestation in der Rathenower Straße 47 war Kaffee und Kuchen nicht nur für Patienten und Kooperationspartner sondern auch für die Nachbarn aufgebaut. Vor fünf Jahren hat Julia Shapiro die Neugründung ihres Pflegedienstes gewagt. Zu dritt haben sie angefangen, heute besteht das Team aus 20 Mitarbeitern.
Frau Shapiro, geborene Pfeffer, stammt aus Kasachstan. Dorthin wurden ihre Großeltern, wie die meisten Wolgadeutschen, während des 2. Weltkriegs deportiert. Sie lebt seit 1992 in Deutschland und hat drei Töchter. Seit 1993 arbeitet sie in der Pflege, hat sich zur staatlich anerkannten Pflegedienstleitung qualifiziert. Zur Zeit bildet sie sich berufsbegleitend beim TÜV zur Pflegesachverständigen weiter. Der Kontakt zur Heimat wird gepflegt, wie in der zweisprachigen Kundenzeitschrift nachzulesen ist.
Das Arbeitsklima im interkulturellen Team ist von Anerkennung und Wärme geprägt. Es wird Deutsch, Russisch, Kroatisch und Türkisch gesprochen. Die Betreuung in der Muttersprache hat für die Patienten viele Vorteile. Die meisten von ihnen leben im Kiez, doch gibt es auch Touren in Wedding, Reinickendorf und Charlottenburg. Frau Shapiro kennt alle ihre Patienten persönlich. Grundsatz der Pflege ist die Bezugspflege, das heißt, dass möglichst immer die gleiche Pflegerin kommt, zu regelmäßigen Zeiten, die nach Wunsch abgesprochen werden. So wird ein ständiger Wechsel des Pflegepersonals vermieden. Natürlich gibt es Urlaub und Krankheiten, dann springt die Chefin auch selbst mit ein und übernimmt Touren. Im Vordergrund steht das Pflegeleitbild: jeder Mensch soll die Hilfe erhalten, die er braucht. Den Menschen wird mit Respekt begegnet.
Frau Shapiro berichtet von der eingeschränkten Lebenssituation vieler alter Menschen im Kiez, die sie kennen gelernt hat. Wenn ihre Wohnungen in höheren Stockwerken leben, kommen sie oft jahrelang nicht mehr raus, sei es auf die Straße oder in den Park, aber sie fragen nicht nach Hilfe. Die Angst in ein Heim zu kommen, wenn man sich als hilfebedürftig zu erkennen gibt, ist groß. Deshalb ist häusliche Krankenpflege so wichtig, damit alte Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben können. Es ist nicht selten, dass sie seit 50 Jahren in dergleichen Wohnung leben und auch Ofenheizung gibt es noch genug. Dabei zahlt die Kasse bis zu 2.500€ dazu bei Umbauten für seniorengerechtes Wohnen, zum Beispiel die Umgestaltung eines Badezimmers oder schwellenfreie Fußböden. Das wissen viele nicht. Zu allen Hilfsmitteln und Umbauten berät Julias Pflegeteam kostenlos.
BürSte wünscht dem Team zum Wohl ihrer Pateintinnen und Patienten noch viele erfolgreiche Jahre im Stephankiez.
Kontakt: Julias Pflegeteam, Rathenower Straße 47, 10559 Berlin, Tel. 39880516/17, Bürozeiten: Mo - Fr 8 - 16:30 Uhr
Zuerst erschienen in der LiesSte, Zeitung für den Stephankiez, Nr. 16, Juli 2010
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.