Wie viel Durchgangsverkehr verträgt eine Wohnstraße? Die Zinzendorfstraße ist gerade mal 200 Meter lang und doch ein Paradebeispiel für große stadtplanerische Fragen. Und für einen jahrzehntelangen Kampf um Ruhe und Sicherheit.
Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Weeke und Gbaguidi laden ein zur poetischen Mitmach-Ausstellung
Zwei junge Menschen, ein schwarzer Mann und eine weiße Frau, blond und blauäugig, sitzen im heißen Sand der Wüste und musizieren. Er schlägt die Erdtrommel, sie gibt den Takt an. Zusammen suchen sie einen neuen Rhythmus aus Frieden und Freiheit für alle Menschen dieser Welt. Es handelt sich bei diesem Szenario um ein Gemälde der Künstlerin, Autorin und Landschaftsplanerin Miriam Denise Weeke (50) aus Berlin-Moabit. Sie stellt es zusammen mit zwei Gedichten im Rahmen des Berliner Poesiefrühlings im Café Moab aus. Eines dieser Gedichte schrieb Christel Gbaguidi (31), Schauspieler und Regisseur aus Benin-Afrika. Gbaguidi, Leiter der Kunstwerkstatt Arts Vagabonds in Benin, arbeitet seit fünf Jahren zum Thema Migration.
Weeke konzentriert sich in ihrer Arbeit auf globale Nachhaltigkeit. „Globale Nachhaltigkeit kann nur durch Respekt der Völker und Menschen untereinander und gegenüber der Erde erreicht werden“, glaubt sie.
Das poetische Projekt möchte sichtbar machen, dass die Zeiten, in denen Hautfarbe und Rassen Menschen voneinander trennten, endgültig vorbei sind. Es fordert heraus, sprachliche Barrieren zu durchbrechen und miteinander in einen emanzipierten Austausch zu treten.
Poesie ist der stille Moment, der über die Alltagssprache hinausgeht und sich in vielen Dingen und Situationen offenbaren kann. Hier sehen Weeke und Gbaguidi die Chance, Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen miteinander in einen Dialog zu bringen. Zu der kleinen Ausstellung gehört ein Poesie-Album. In ihm können Poeten aller Art zum Thema Völkerverständigung beitragen. Zahlreiche Autoren und Künstler haben ihre Beiträge zu dem Projekt bereits eingereicht oder die Publikationserlaubnis erteilt. Darunter der Schriftsteller Günter Grass/Verlag Steidl mit „Sturmwarnung“, Schriftsteller und Publizist Wolfgang Welsch mit „Ohne Dich“, der rheinländische Lyriker Andreas Züll (Diotima) und die Berliner Künstler/Lyriker Sven Salzwedel (Moabit), Lea Deborah Muß (Moabit-London) und Sigrid Heyer (Lichtenberg), sowie die jungen afrikanischen Künstler Josée Adoun, Fallon Bankole, Fagnibo Drussille, Ulrich Gbaguidi.
„Die Flüchtlingsströme aus Tunesien bestätigen meine Vision, dass sich hinsichtlich Völkerverständigung unbedingt etwas ändern muss. Wir Deutschen gedenken 2011 der 50 Jahre Berliner Mauer und sollten wissen, was Diktatur, Flucht und Freiheit bedeuten und deshalb die Emanzipation der Andersartigkeit üben“, sagt Weeke.
Der Poesiefrühling wird vom wortwedding, Prinzen-Allee 59 unter der Leitung von Catherine Launey, Nicola Caroli und Mehtap Akdemir zum dritten Mal durchgeführt. Er orientiert sich an dem Printemps des Poetes, welcher in Frankreich zur gleichen Zeit in vielen Städten stattfindet.
Die Mitmach-Ausstellung ICH und DU kann vom 07. – 21. März 2011 während der Öffnungszeiten des Cafés Moab, Lehrter-Straße 36, montags bis freitags von 11 - 24 Uhr und samstags von 14 – 01 Uhr besucht werden. Poetische Einträge in das Album sowie Übersetzungen sind in allen Sprachen erwünscht.
Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Man muss nicht gewinnen, um als Siegerinnen vom Platz zu gehen. Klingt nach einer Floskel, aber für den FSV Moabit ist es wahr. Die Frauenmannschaft hat gegen den männlich dominierten FC Bundestag verloren. Und halt auch nicht.
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.