Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Der Händler Michael Schmack engagiert sich in der Stadtteilvertretung
„Hallo“, „Wie geht’s?“, „Schon da?“ - es grüßt von allen Seiten. Obwohl in der Arminiushalle (jetzt heißt sie Zunfthalle) in der Frühe noch wenig los ist, kann man mit Michael Schmack kaum ungestört reden. Und dann kommt eine Mitarbeiterin von der benachbarten Fleischerei Hoffmann mit einem Kaffee, leckeren Schinkenbrötchen und Gurken vorbei. Eine angenehme Störung, so ist das in der Markthalle.
Michael Schmack arbeitet am Obststand, den seine Eltern seit mehr als acht Jahren in der Halle betreiben. Auch am 19. Oktober 2009 war er am Stand, als ein Kunde ihn dazu überredete, zur Wahl der Stadtteilvertretung für das Aktive Zentrum zu kommen. Michael Schmack wurde noch am selben Abend zu einem von 33 Stadtteilvertretern und später zu einem von sieben Sprechern der Vertretung gewählt. Seitdem ist die Zahl der Aktiven zwar um rund die Hälfte geschrumpft. Aber das ist für ein ehrenamtlich arbeitendes Gremium in der Gründungsphase vielleicht gar keine so schlechte Entwicklung. Michael Schmack jedenfalls blieb: „Ich gehe erst, wenn es langweilig wird.“
„Wir haben auch Fehler gemacht“ Die Stadtteilvertretung wird von den Bürgern gewählt und vertritt deren Interessen im Entwicklungsprozess. Sie hat zwar keine direkten Einflussmöglichkeiten im juristischen Sinn, kann aber auf die Planungen im Gebiet durchaus einwirken, indem sie mit den Verantwortlichen diskutiert und eigene Positionen, Wünsche und Ideen formuliert. „Am Anfang haben wir auch viele Fehler gemacht“, gibt Michael Schmack freimütig zu. „Zum Beispiel haben mehrere Stadtteilvertreter die Verkehrsplaner regelrecht mit Papieren und Anmerkungen zum Verkehrskonzept bombardiert. Das hat natürlich dazu geführt, dass die uns zeitweise nicht mehr ernst nahmen.“ Inzwischen habe sich das aber geändert.
Um Wirkung zu erzielen, sei es sinnvoller, sich auf wenige Punkte zu konzentrieren und die dann möglichst nach Prioritäten zu ordnen. „In meiner AG Markthalle ist unsere erste Priorität: Abriss des Rathauses!“ Das ist natürlich ironisch gemeint - der Rathausbau wurde in den 30er Jahren vor der Markthalle errichtet und hat diese von der Turmstraße abgeschnitten. Realistischer kommt da schon die zweite Forderung der AG Markthalle daher, nämlich die nach einem Durchgang durch das Rathaus. Damit macht die Stadtteilvertretung einen konkreten Vorschlag zur Neugestaltung der Straßenbereiche rund um die Markthalle - immerhin einer der Schwerpunkte des Aktiven Zentrums. Die Arminiusstraße zwischen Rathaus und Markthalle soll zum Vorplatz entwickelt und nur noch für den Lieferverkehr geöffnet werden. Hier könnten dann auch gut kleinere Straßenfeste stattfinden. Angesichts der Konkurrenz, die sich auf dem Areal um die alte Schultheiss-Brauerei in der Stromstraße entwickeln wird – hier plant ein Investor ein Shoppingcenter – sind solche Impulse dringend erforderlich. Michael Schmack wird sich dafür einsetzen.
Text: Christof Schaffelder, Foto: Christoph Eckelt, bildmitte,
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
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Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.