Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Heute war die Calvinstraße am südlichen Ende gesperrt und der Baukran, der seit Jahren vor dem sanierten und aufgestocken Haus Calvinstraße 20 stand, wurde endlich abgebaut. Schon seit langer Zeit hatten sich verschiedene Anwohner beim Bauamt Mitte über diesen Kran beschwert, denn er ist mindestens seit zwei Jahren nicht mehr benutzt worden. Doch hatten sie immer wieder zur Antwort erhalten, dass der Kran noch genutzt werde.
Doch die Natur zeigt, es war nicht so: beim Abbau wurde ein großes Vogelnest mit Eiern entdeckt, ob das nun Elstern- oder Kräheneier sind, kann ich nicht erkennen. Der Kran war wohl schon über längere Zeit die Wohnung der Vögel. Als viele Nachbarn und Passanten das Nest fotografierten, räumten die Bauarbeiter es schnell fort.
Die verbliebenen sechs Mietparteien in der Calvinstraße 21 wehren sich weiterhin gegen Luxusmodernisierung. Am 18. Oktober 2013 hatte das Landgericht Berlin in der Berufungsverhandlung entschieden, dass die Mieter die angekündigte Modernisierung nicht dulden müssen. Damit war der Investor auf einen Stand von vor vier Jahren zurückgeworfen. Trotz der Aussage der Anwältin, dass die neue Modernisierungsankündigung in der nächsten Woche folgen werde, gibt es bis jetzt keine. Die Situation bleibt aber unsicher und unerträglich, auch wenn in Sachen Transparent das Recht auf freie Meinungsäußerung vom Amtsgericht verteidigt wurde. Um so schöner ist es auch einmal lachen zu können.
Nachtrag: Nun hat es doch tatsächlich noch etwas mehr als ein Jahr gedauert, bis auch die Kranfundamente in der Calvinstraße abgebaut wurden. Am 19. März 2015 ist das dann endlich geschehen (Foto: Michal Czapara)
Was können wir daraus schließen? Ist das Bauvorhaben jetzt aufgegeben? Wohl kaum. Vermutlich plant der Vermieter nur eine längere Wartezeit ein, denn die entkernten Wohnungen kann er wohl kaum vermieten. Wir wünschen den sechs Mietparteien aus der Calvinstraße 21 einen langen Atem und weiterhin so viel Mut!
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.
Die Berliner Kinos leiden. Die Besucher bleiben weg und das Geld fehlt gerade den kleinen Betreibern. Wenn die Kinos sterben, geht eine jahrhundertealte Tradition verloren. Und ein Stück Demokratie.