Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Wir haben unseren Veranstaltungskalender überarbeitet und um neue Quellen ergänzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
1. Neue Filtermöglichkeiten
Am 20. November wurde die 120 Jahre alte Arminiusmarkthalle als Zunfthalle neu eröffnet. Viele Berlinerinnen und Berliner strömten massenhaft herbei und wuselten um die Stände, unter ihnen langjährige Stammkunden und Neugierige aus anderen Bezirken. Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun. Im Programm wechselten sich feierliche Eröffnungsreden und Musik ab. Für die gute Stimmung sorgte das Saxophon-Quartett der Musikschule Fanny Hensel und das Casanova Society Orchestra. Auf der Fläche des Manufakturenkaufhauses waren viele schöne Dinge aufgebaut: Porzellan, Liköre, Spezialitäten, Bücher, Kaffee, Seifen, Weine aus Deutschland, Österreich und Ungarn, Schmuck und Souvenirs aus Moabit wie auch Möbel. Man konnte zuschauen wie sich auf einer Töpferscheibe unter kunstfertigen Händen Tonklumpen in Becher verwandelten. Am Abend wurden mehr als 300 geladene Gäste bunt gemischt aus Anbietern und Geschäftsfreunden der neuen Betreiber sowie Moabiterinnen und Moabitern großzügig bewirtet. Musik, Tango- und Kochvorführung des Fernsehkochs Chakall rundeten neben interessanten Gesprächen mit Bekannten und Unbekannten das Programm ab.
So richtig glauben wollte man es die letzten Tage noch nicht, dass tatsächlich eröffnet werden kann. Es sah immer noch so unfertig aus. Aber mit vielen Nachtschichten war dann doch das Gröbste geschafft, wenn auch am Eröffnungstag noch längst nicht alles fertig war. Viele der neuen Händler haben ihre Stände noch nicht eröffnet. Das liegt ganz einfach daran, dass es diese Stände noch gar nicht gibt. Sie müssen erst gebaut werden. Im Januar sollen alle Stände bezogen sein. Sie sind bis auf einen einzigen schon fest vermietet. Es ist erstaunlich, was in der kurzen Zeit geschafft wurde. Und das ganze unter laufendem Betrieb. Denn die Halle wurde nicht für mehrere Monate geschlossen - wie ursprünglich mal geplant. Viele der alten Stände mussten abgerissen werden um Platz für Neues zu schaffen. Eine komplette Grundreinigung wurde durchgeführt. Jetzt wird die ganze Schönheit dieses Baudenkmals wieder sichtbar.
Seit 1. August 2010 hatte die Zunft[orte] AG, eine Tochtergesellschaft der Zunft AG die Arminiusmarkthalle in Erbpacht auf 50 Jahre von der Berliner Großmarkt GmbH übernommen. Danach war eine Menge zu tun. Die Trödler als Zwischennutzer wurden gekündigt. Mit den angestammten Händlern der Halle wurde über die Konditionen verhandelt. Die meisten konnten bleiben. Sie mussten zwar in neu gebaute Stände investieren, doch sind die Standgebühren sogar gesunken. Wer fehlt ist Nermin Dogan mit ihrem Fischhandel und der Eiermann, der nicht an einen anderen Platz umziehen wollte. Schade, aber nicht zu ändern. Das Hallenbrevier vom Herbst 2010 listet alle alten und neuen Händler und beschreibt ihre jeweiligen Angebote (download). Die anfängliche Skepsis vieler Moabiter, ob das Konzept der Zunft AG für die Arminiusmarkthalle sich als tragfähig herausstellen wird, wich zunehmender Zustimmung und sogar Begeisterung über die Einbeziehung der Menschen vor Ort, die so von einem auswärtigen Investor nicht zu erwarten war.
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Damit ist die von Burkhard Meise vor Jahren gestellte Frage "Was geschieht mit dem Original-Einkaufscenter?", die sich natürlich auf die Arminiusmarkthalle bezog, wohl für's erste beantwortet.
Über die Vorstellung des neuen "fairmade plus" Labels, unter dem Produkte von sozial orientierten Unternehmen, zum Beispiel von Behindertenwerkstätten angeboten werden, zu der Gesine Schwan gekommen war, hat das QM Moabit West berichtet und die Berliner Woche.
Das Restaurant Zunftwirtschaft hat seit 11. Mai 2011 eröffnet, Vilmoskörte und ausgesuchte Gäste konnten schon mal vorkosten.
Und lesen Sie auch den wunderbar einfühlsamen Bericht über die Porzellantöpferin Ruth Schulz, die immer Dienstags vor Ort töpfert.
Auf dem ersten Themenabend am 21. März der Stadtteilvertretung Turmstraße (StVT) war Yiannis HD Kaufman, der Zunfthallenmanager eingeladen. Weitere Themenabende mit den Bezirksstadträten in Mitte sind bereits geplant am 16. und 23. Mai, sowie am 4. Juli 2012.
Die StVT wünscht zur Neugestaltung des Markthallenumfeldes eine umfangreiche Bürgerbeteiligung möglichst Ende August/Anfang September 2012. Die Veranstaltung, auf der 2 verschiedene Varianten des Straßenumbaus vorgestellt wurden, fand am 20.10.2012 statt (Plakat und Flyer).
150 Palmen überwintern in der Halle (Berliner Woche vom 19.11.12) und auch Vilmoskörte hat über die neue schöne Atmosphäre zum Beispiel beim Samstag-Brunch berichtet. Die Berliner Woche vom 20.12.12 berichtet über weitere Neuigkeiten.
Benedikt Breitenbach, der seit 13 Jahren in Moabit wohnt und gerne die Markthalle besucht, erzählt in der Tagesspiegel-Reihe "Ich bin ein Berliner", Nr. 68, dass es Moabit zwar besser hat als Kreuzberg und Neukölln, aber "die Gentrifizierung lauert".
Am 17. August eröffnet die neue Kreativ- und Verkaufsfläche von Ruths Keramik in der Markthalle (Keramikworkshops am 22. Juni, 27. Juli und 17. August, 10 - 11:30 Uhr, fortlaufende Drehkurse, mittwochs 17 - 18:30 und 18:30 - 20 Uhr, Einzeltermin 22 Euro, 5er Karte 95 Euro, 10er Karte 170 Euro, Anmeldung erwünscht. Tel. 0177 4284767, mail)
Mittwoch, 21. August, 18 Uhr, Infoveranstaltung zur Umgestaltung des Markthallenumfelds. Hier der Einladungsflyer und im April 2014 wurde auch das Protokoll zur Verfügung gestellt.
Ein Rundgang mit den Grünen Kandidaten in der Markthalle (Berliner Woche).
BVV-Beschluss zur besseren Ausschilderung der Markthalle nicht umsetzbar (Drs. 0725/IV).
Berliner Morgenpost berichtet ausführlich über die Markthalle und auch dieser Youtube-Film:
Bezirksverordnete und Behindertenbeauftragte des Bezirks fordern den Einbau von behinderten gerechten Türen und Toiletten in der Markthalle (Berliner Woche).
Zeitonline: Peter Steinbrück und die Brat-Kartoffel-SPD in der Markthalle.
Die Markthalle gezeichnet von Sara Contini-Frank in Moabit am Sonntag.
Aktion zu der fehlenden Behindertentoilette in der Markthalle am 27. Juni 2015 Unter der Überschrift "Fokus auf den Lokus" hatte auch die SeniorInnenvertretung Mitte zur Aktion der "Spontis Berlin - Mobilität für Behinderte" eingeladen, es wurde ein "Piss-In" in der Markthalle um der Forderung nach einer Behindertentoilette mehr Nachdruck zu verleihen. Mit Polizei wollte der Hallenbetreiber sie verhindern, doch die kam zu spät. Dazu der entsprechende Bezirksamtsbeschluss (1028 aus der Sitzung vom 9.12.14 zur DS 1282/IV), in dem eindeutig geklärt ist, dass es möglich wäre 50% der Kosten als Förderung aus den Geldern des Aktiven Zentrum Turmstraße einzusetzen. Aber 50% müsste der Hallenbetreiber finanzieren und auch einen Antrag stellen.
Für viele Menschen in Moabit wird es bald mühsam, wenn sie krank sind. Die Apotheke in der Rathenower Straße macht zu – obwohl es ihr wirtschaftlich gut geht. Was ist da los?
Es ist nicht alles Trash, was billig wirkt. Der Pamuk-Shop hat den Beusselkiez erst lebenswert gemacht. Mittlerweile ist er fort. Unser Autor will die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen.
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.