Wie viel Durchgangsverkehr verträgt eine Wohnstraße? Die Zinzendorfstraße ist gerade mal 200 Meter lang und doch ein Paradebeispiel für große stadtplanerische Fragen. Und für einen jahrzehntelangen Kampf um Ruhe und Sicherheit.
Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
In der Ausstellung Agenten und Streber zeigen Sabine Haubitz und Stefanie Zoche (Haubitz+Zoche) eine Rauminstallation mit Fotografien aus ihrer neusten Serie "Facelift": Aufnahmen von Baustellenplanen, die im Maßstab 1:1 mit Architekturmotiven bedruckt sind. Diese Planen bilden in der Regel das dahinter liegende Haus ab oder funktionieren als Platzhalter und Werbung für ein geplantes Gebäude, wodurch eine Verdopplung der Realität entsteht. Durch das erneute Ablichten dieser im Stadtraum vorgefundenen Situationen erscheinen die gedruckten Fassaden trotz bestimmter Abweichungen in Dimension und Perspektive in der zweidimensionalen Abbildung nahezu real.
Haubitz+Zoches Augenmerk gilt bei der fotografischen Spurensuche insbesondere den bühnenhaften Situationen im urbanen Raum und den Brüchen in der Inszenierung des Stadtraums, den sie als solchen nicht im Sinne seiner faktischen Gegebenheit, sondern als wahrnehmungsabhängige Konstruktion begreifen.
Die installative Hängung der Fotoarbeiten, bei der gerahmte Aufnahmen teilweise sich überlagernd vor wandfüllenden Fotodrucken gehängt werden, lässt eine Staffelung der verschiedenen Ebenen und eine assoziative Lesart entstehen. Der Gedanke der Bühne, der in den Baustellenplanen als Assoziation an Bühnenprospekte enthalten ist, wird in einem skulpturalen Objekt aus Rigipsplatten und Fototapeten verdichtet und in den dreidimensionalen Raum überführt.
Martin Hochleitner bringt Haubitz+Zoches Position und künstlerisches Vorgehen in dem Katalog fliegende Bauten auf den Punkt:
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Haubitz+Zoche Arbeiten positionieren sich im zuletzt intensiv und international bearbeitenden Feld von Modellen und Inszenierungen vor allem deshalb von spezieller Eigenheit, als sie diese Modelle eben nicht als Parallel- bzw. Gegenwirklichkeiten erscheinen lassen. Die fotografische Aufnahme entspricht stattdessen einer Aneignungsstrategie, die die Künstlerinnen auch in ihrem speziellen Umgang mit Architektursituationen und Bauelementen erkennen lassen. Ihre fotografische Beobachtung von Musterfassaden, bühnenartigen Situationen, Fundstücken mit Objektcharakter und von Akkumulation verschiedener Baumaterialien findet sich als ästhetische Sensibilität und erweiterte künstlerische Strategie folglich auch in anderen Werkgruppen angelegt.
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Zur Ausstellung wird der aktuelle Katalog „fliegende Bauten“ in Berlin erstmalig vorgestellt. Der Katalog mit Beiträgen von Stephan Berg, Florian Matzner Heinz Schütz, u.a. ist 2009 im Verlag für moderne Kunst Nürnberg erschienen.
Eröffnung, Freitag, 05.03.2010, 19 Uhr Ausstellung vom 06.03.-10.04.2010, Öffnungszeiten: Do-Fr. 14-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr und nach Vereinbarung
Finissage: Donnerstag, 8.4.2010, 19.00 Uhr Künstlergespräch mit Ludger Derenthal, Sammlung für Fotografie der Kunstbibliothek , Staatliche Museen zu Berlin
Jetzt kommt die Vielfalt der Welt nach Moabit. Eine Buchhandlung, geführt von der Literaturagentin Sharmaine Lovegrove. Die möchte den Verlagen zeigen, was sie falsch machen.
Man muss nicht gewinnen, um als Siegerinnen vom Platz zu gehen. Klingt nach einer Floskel, aber für den FSV Moabit ist es wahr. Die Frauenmannschaft hat gegen den männlich dominierten FC Bundestag verloren. Und halt auch nicht.
Alles ist vergänglich. Bei manchen Dingen macht uns das traurig, bei anderen freut es uns. Und Street Art wäre ohne gar nicht denkbar. Schade nur, dass es so schwer ist, das zu akzeptieren.
Man weiß erst, was man hatte, wenn es fort ist. Mit dem Merhaba Discount geht ein Herzstück des Moabiter Lebens verloren. Aber die Menschen werden seiner gedenken.