Toter in Moabit - Polizei verhöhnt das Opfer

Am 4. Mai wurde in der Hutten- Ecke Berlichingenstraße ein 50-jähriger Mann erschossen. Täter war ein 45-jähriger Verwandter, der kurz darauf festgenommen wurde. Der Hintergrund der Tat ist bisher nicht klar. Schrecklich ist jedoch nicht nur die Bluttat selber, sondern auch die Tatsache, dass sie hätte verhindert werden können. Denn das Opfer hatte bereits einen Monat vorher bei der Polizei vorgesprochen und dort gesagt, dass er sich vom Täter bedroht fühlt. Und auch dass der Täter eine Schusswaffe besitzt, gab er an.
Doch offenbar mahlen nicht nur die Mühlen der Justiz langsam, sondern auch die der Polizei. Erst am Tag des Mordes sollte es beim Täter eine Hausdurchsuchung geben, das ist zumindest die offizielle Darstellung. Stattdessen entschuldigte sich der Polizeipräsident Dieter Glietsch im Nachhinein bei den Angehörigen für das Versäumnis seiner Behörde. Dabei relativiert er dieses Versäumnis jedoch gleich wieder: Es "weiß niemand, ob das Tötungsdelikt durch polizeiliche Sofortmaßnahmen hätte verhindert werden können." Wie bitte? Die Polizei versäumt es einen Monat lang, einem potenziellen Mörder die Waffe abzunehmen und behauptet dann, er hätte sein Opfer ja trotzdem ermorden können. Genau, wozu wollte man ihm dann überhaupt die Waffe abnehmen? Und wieso kommen Mörder eigentlich ins Gefängnis? Sie könnten doch danach auch wieder jemanden umbringen. Oder im Knast. Oder wie?
Es ist traurig, dass ein solcher Mord durch die Untätigkeit der Polizei stattfinden konnte.

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"Mut und Widerstand" - Projektjahr zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

Das vergangene Jahr 2024 wurde anlässlich des 100. Geburtstags von Selma Meerbaum-Eisinger mit vielen ganz unterschiedlichen Veranstaltungen zum Meerbaum-Jahr.  2025 schaut die evangelische Kirchengemeinde Tiergarten mit der Veranstaltungsreihe "Mut und Widerstand", was es heute heißen kann, gegenüber Rechtsextremismus und Antisemitismus Zivilcourage zu zeigen. Vorbild ist der Theologe Dietrich

By Susanne Torka