Hundehysterie

Zettel

Rund um den Fritz-Schloß-Park werden seit einigen Tagen Zettel aufgehängt, auf denen behauptet wird, dort sei Gift ausgelegt worden. Darauf wird auf einen "Verdächtigen" hingewiesen mit der Drohung: "Wir werden Gleiches mit Gleichem rächen".

Nun sind solche Zettel in der Gegend nichts Neues, ähnliches ist in den letzten Jahren mehrmals geklebt worden. Eine aktuelle Nachfrage bei der Polizei hat ergeben, dass in Moabit bisher keine Giftköder bekannt geworden sind, auch nicht in der Vergangenheit. Das stört aber den oder die Verfasser nicht, weiterhin zu behaupten, es wäre dort Gift verteilt worden. Da gleichzeitig dazu offenbar einem Bürger, der als "Verdächtiger" bezeichnet wird, mit einem Anschlag gegen ihn gedroht wird, dürfte hier eine klare Straftat vorliegen.

Solche Ausfälle sind ebenfalls nicht neu. Mir selber wurde in anonymen E-Mails unterstellt, ich würde die angebliche Vergiftung von Hunden gutheißen bzw. daran beteiligt sein. Gleichzeitig werden Leute, die sich z.B. über die Hundehaufen auf den Bürgersteigen beschweren, als psychisch krank bezeichnet.

Leider nimmt die "Hundelobby" keinerlei Rücksicht auf diejenigen, die Probleme mit Hunden haben, wenn diese z.B. ihre Kinder bedrohen. Stattdessen veröffentlichten sie ein Faltblatt, in dem Passanten erklärt wird, wie sie sich gegenüber Hunden zu verhalten haben. Anstatt ihre Tiere wie vorgeschrieben an die Leine zu nehmen, lassen sie sie im Park frei herumrennen, überall hinscheißen sowie Kinder und andere Parknutzer erschrecken. Wenn man dagegen protestiert, wird der Hund auch mal als Drohung eingesetzt.
Es kann nicht angehen, dass Hundehalter sich dermaßen über das Gesetz stellen und die Interessen der übrigen Bürger ignorieren. Es gäbe vermutlich keine Probleme, wenn sie die Haufen ihrer Tiere vom Bürgersteig entfernen würden und die Hunde im Park an die kurze Leine nehmen würden.

Aktuell wird versucht, am hinteren Ende des Fritz-Schloß-Parks einen ungenutzten Teil des Poststadions als Hundeauslaufgebiet umzugestalten. Diese Maßnahme sieht auf den ersten Blick vernünftig aus, gleichzeitig werden dadurch aber noch mehr Besitzer ihre Tiere in den Park bringen. So werden die Probleme eher verschärft, denn es ist kaum anzunehmen, dass sie außerhalb des Gebiets plötzlich die Anleinpflicht befolgen.

Natürlich bin ich dagegen, Hunde zu vergiften. Selbst wenn das ja offenbar nur in der Fantasie einiger Hundehalter geschehen ist. Es ist aber nötig, dass sich die Besitzer der Tiere endlich klarmachen, dass sie für die verantwortlich sind und sich entsprechend zu verhalten haben. Wenn sie stattdessen auf Konfrontation mit allen Kritikern gehen müssen sie sich nicht wundern, wenn wirklich irgendwann jemand Giftköder auslegt, weil er sich nicht anders zu helfen weiß.

Read more

"Mut und Widerstand" - Projektjahr zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

Das vergangene Jahr 2024 wurde anlässlich des 100. Geburtstags von Selma Meerbaum-Eisinger mit vielen ganz unterschiedlichen Veranstaltungen zum Meerbaum-Jahr.  2025 schaut die evangelische Kirchengemeinde Tiergarten mit der Veranstaltungsreihe "Mut und Widerstand", was es heute heißen kann, gegenüber Rechtsextremismus und Antisemitismus Zivilcourage zu zeigen. Vorbild ist der Theologe Dietrich

By Susanne Torka