Die Umgehungsstraße der Siemensstraße wird weitergebaut

Die sogenannte Planstraße im Block 902, das heißt die Verlängerung der Ellen-Epstein-Straße, ist schon recht weit vorangekommen.

Im Dezember 2012 stellte die Bauleiterin im Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt, Simone Weihmann, die Pläne für LiesSte vor mit einer anschließenden Begehung über die neue Straße, der auf weiten Strecken nur noch die Deckschicht fehlte. Die ist zum großen Teil jetzt schon aufgebracht worden.

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Die neue Straße, die ihren Namen erst zur Eröffnung erhält - bekannt ist er schon -, wird in einem leichten Schwung auf Höhe der jetzigen Kurve zur Wilhelmshavener Straße angebunden. Hier soll eine Mittelinsel das Überqueren für Fußgänger erleichtern (Bild rechts, zum Vergrößern drauf klicken).

Bei der Ellen-Epstein-Straße wurden auf beiden Straßenseiten Bürgersteige angelegt, das wird beim zweiten Bauabschnitt der Umgehungsstraße nicht mehr der Fall sein, hier gibt es nur auf der südlichen Seite einen Bürgersteig. Auf beiden Fahrbahnrichtungen werden Radstreifen markiert. Auch werden auf der nördlichen Fahrbahnseite keine Parkhäfen angelegt, sondern nur ein 2 m breiter Grünstreifen. Dahinter soll wie im ersten Bauabschnitt eine Leitschutzplanke verhindern, dass bei einem möglichen Unfall jemand auf das Bahngelände gelangt.

Auf der südlichen Fahrbahnseite wird eine Reihe Straßenbeleuchtung, dann ein Grünstreifen mit Bäumen und der Gehweg angelegt. Auf dem Plan kann man außerdem noch erkennen, wo Bäume gefällt wurden (gelber Kreis mit Kreuz). Die Einfahrt in die Wilhelmshavener Straße wird verengt und aufgepflastert, d.h. die Verkehrsberuhigung wird umgesetzt und die Anwohner werden mehr Ruhe haben. Das ist ebenfalls auf dem Bild zu erkennen (hellgrüner Gehwegbereich und graue Aufpflasterung).

Die Ampel, die sich dort zur Zeit befindet, ist eine Bauampel, die später entfällt.

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Das Bild links (zum Vergrößern anklicken)  zeigt die zukünftige Kreuzung der Siemensstraße mit der im Bau befindlichen Planstraße (Nähe Beusselbrücke). Auch hier wird eine Mittelinsel angelegt, um die Querung für Fußgänger zu erleichtern. Hier sind im Dezember die alten Pappeln gefällt worden, da an dieser Stelle auf einem neu zu schüttenden Damm, die neue Straße auf das Niveau der Siemensstraße gebracht werden muss.

Es gab einige Schwierigkeiten zu überwinden. Zunächst mussten die Berliner Wasserbetriebe  (BWB) neue Schächte sowie einen neuen Regenwasser- und Mischwasserkanal bauen, womit die Firma Beton- und Rohrbau GmbH beauftragt war. Das ist ein ziemlich großes Bauwerk im Gehwegbereich Siemensstraße (Höhe Moabiter Stadtgarten). Der neue Kanal wiurde an den vorhandenen Kanal angeschlossen.

Dem Schachtbauwerk (Bild unten rechts) lagen eine Menge Leitungen im Weg, die verlegt und wieder zurückgelegt werden mussten.

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Auch wenn die BWB das in eigener Regie durchführen, kümmern sich die Planer der Kanäle nicht um die Verlegung von Leitungen. So kann es vorkommen, dass die Baufirma aufgräbt und feststellt, es liegen dort Leitungen genau an der Stelle, wo das Bauwerk errichtet werden sollte, und schon dauert es wieder, bis die Koordination geregelt ist.

Außerdem hatte sich der Palettengroßhandel Saygaz an der Beusselbrücke weit über seine gemietete Fläche ausgedehnt, was der Chef dieser Firma zuerst nicht glauben wollte. Auch das musste bei einem Ortstermin mit Karten und dem Mietvertrag geklärt werden. Eine andere Fläche war vermüllt und eine LKW-Zugmaschine aus Holland mit einem Berliner Anhänger, deren Halter zunächst nicht zu ermitteln war, stand im Weg.

Die notwendigen Verlegearbeiten von Stromkabeln und Fernwärmeleitungen übernimmt Vattenfall. Für die Baufeldfreimachung war im Vorfeld die Firma Eurovia beauftragt worden. Im September 2012 hatte der eigentliche Straßenbau begonnen.  Den Straßenbauauftrag erhielt die Firma Tesch Straßenbau GmbH & Co. KG.

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Inzwischen sind die Arbeiten im Kreuzungsbereich zur Siemensstraße gestartet, mit den Kabel-Verlegungen, die mit den Leitungsverwaltungen abgestimmt werden müssen, mit Pflasterarbeiten zum Beispiel zur die Zufahrt für den Altuda Lebensmittelhandel und die Winkelstützen werden gestellt um den Damm aufzuschütten. Zur Zeit kann man erkennen, wie die Grenze zum Palettengroßhandel befestigt wird. Der Stromanschluss für das Grundstück muss noch umgebaut werden, denn er liegt in der Böschung und darf ja schließlich nicht zugeschüttet werden.

Alle diese Einzelheiten müssen bei Ortsterminen mit den Beteiligten abgestimmt werden. Und noch ein weiteres Hindernis ist aufgetaucht: die Fundsache "Spundwand". Sie ist  in der Böschung gefunden worden. Auf keiner Karte eingezeichnet, dient sie dazu das Abrutschen des Gehwegs auf der nördlichen Seite Siemensstraße zu verhindern.

Alle diese Hindernisse und Probleme nimmt Bauleiterin Simone Weihmann mit Gelassenheit.

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Die Baumaßnahme soll im Januar 2014 abgeschlossen sein. Die Mittel für den Straßenbau erhält der Bezirk Mitte vom Bund und vom Land Berlin aus dem GRW-Programm, d. h. aus der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Die vorläufige Förderzusage beträgt 4.339.800,00 Euro.Ganz zum Schluss erst wird der Rad- und Fußweg zwischen dem Moabiter Stadtgarten und dem Hamberger Großmarkt ausgebaut, der gleichzeitig als Wirtschaftsweg der BWB zur Wartung der Schächte und des Kanals genutzt wird.

Zuerst erschienen in der LiesSte, Zeitung für den Stephankiez, Nr. 22, Sommer 2013 (geändert und aktualisiert für MoabitOnline)

Nachtrag

:
Dokumentation der Bauarbeiten im Deutschen Architekturforum: Februar 13, Mai 13, Bau der Kreuzung an der Beusselstraße August 13.

Die Erna-Samuel-Straße wurde kürzlich sang- und klanglos eröffnet und in der Siemensstraße ist ziemliche Ruhe, denn sie ist gerade Sackgasse, weil die Einfahrt umgebaut wird.

Am 8. Mai 2014 wurde die Erna-Samuel-Straße offiziell eröffnet (Pressemitteilung Bezirksamt), Artikel in der Berliner Woche.

Es könnte sein, dass noch eine Veranstaltung mit der letzten Zeitzeugin zu Erna Samuel stattfindet.

Hier einige Fotos von Andreas Szagun:

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In der BVV hat die CDU eine mündliche Anfrage (Drs. 1535/IV) zur Fertigstellung der Straßenkreuzungen gestellt, für die Antwort bitte anklicken.

In der BVV wurde ein neues Verkehrsgutachten für die Straßen nördlich der Turmstraße wegen der neuen Schleichverkehre gefordert, was jetzt durch das Bezirksamt abgelehnt wurde (Berliner Woche).

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